MP vom 12.05.24

Trotz Niederlage in Coburg den Klassenerhalt geschafft 

Das 27:32 bei der Zweitliga-Reserve des HSC Coburg tut dem Team von Maximilian Schmitt nicht weh, weil die Ergebnisse der Konkurrenz passen.

Am Ende ist die Erleichterung beim Gast groß.

Als die letzten drei Spielminuten in der Sporthalle des Coburger Bundesgrenzschutzes angebrochen waren und sein TSV Lohr auf eine Niederlage zusteuerte, klatschte Maximilian Schmitt seine Teammitglieder auf der Auswechselbank ab und umarmte seinen Abwehrchef Franziskus Gerr. Der Lohrer Spielertrainer wusste zu diesem Zeitpunkt bereits: Egal, wie das eigene Spiel ausgehen würde, seine Mannschaft hatte an diesem letzten Runden-Spieltag den Klassenerhalt in der Handball-Bayernliga geschafft.

Möglich gemacht hatte dies der 50:31-Heimsieg des HC Erlangen III über den TSV Allach in einer der sechs anderen Bayernliga-Begegnungen an diesem Samstagabend. Diese Partie war bereits rund fünf Minuten vor dem Abpfiff in Coburg zu Ende gewesen, und die Lohrer waren über die Liveticker des Bayerischen Handball-Verbandes jederzeit auf dem Laufenden gewesen über die für sie relevanten Entwicklungen in den anderen Bayernliga-Spielen. Und wussten so, dass ihnen die 27:32 (15:16)-Niederlage beim HSC Coburg II am Ende nichts mehr anhaben konnte.

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Foto: Uli Sommerkorn | "Unabsteigbar": Routinier Michael Diehl vom TSV Lohr präsentiert auf seinem T-Shirt nach dem Spiel in Coburg das Motto des Samstagabends.

Aufatmen nach schwieriger Saison

Am Ende war dann auch auf Lohrer Seite eher Erleichterung als große Ausgelassenheit zu registrieren. "Wir haben den Klassenerhalt sicher mehr verdient als manche anderen", erklärte Maximilian Schmitt. "Nach so einer Saison, in der uns so viele Steine in den Weg gelegt wurden, sind wir einfach nur froh", betonte TSV-Rückraumspieler Jannik Schmitt. Damit spielten sie nicht nur auf die für sie schwierigen Trainingsbedingungen an: Wegen einer vom Landratsamt nur eingeschränkt gestatteten Benutzung von Harz in der heimischen Spessarttorhalle hatte das Team mehrmals wöchentlich zu Übungseinheiten ins 15 Kilometer entfernte Gemünden umziehen müssen.

Und auch der Umstand, dass in der Bayernliga spielende Nachwuchsmannschaften von höherklassigen Teams aus Erlangen, Rimpar oder Coburg häufig gegen den TSV sehr starke Besetzungen aufgeboten hatten, wirkte sich für die Lohrer im Abstiegskampf nicht gerade vorteilhaft aus.

Foto: Uli Sommerkorn | Applaus für die nach Coburg mitgereisten Fans: Dawid Walaszczyk (vorne rechts) und seine Lohrer Handballer nach dem geschafften Klassenerhalt.

Eine Entwicklung, die sich beim Saisonfinale in Coburg übrigens fortsetzte. Diesmal hatten die Gastgeber in Janis Pavels Valkovskis ein 19-jähriges Talent dabei, das in dieser Saison schon 21 Spiele im Coburger Zweitliga-Team absolviert hat und mit dessen Dynamik und Wurfkraft die Lohrer Abwehr so ihre liebe Not hatte in einer Partie, in der die Gäste eine Halbzeit lang couragiert mithielten, nach dem Wechsel aber langsam den Anschluss verloren.

Ferdinand Schmitt kennt keine Gnade

Da nutzte es auch nichts, dass zahlreiche mitgereiste Fans aus Lohr in Oberfranken Heimspiel-Atmosphäre verbreiteten. Auch der Ex-Lohrer im Coburger Trikot, Ferdinand Schmitt, zeigte im Spiel als siebenfacher Torschütze wenig Mitleid mit seinem Heimatverein und seinem auf der Gegenseite spielenden Bruder Lorenz: "Ich kann ja meine Jungs nicht hängen lassen", erklärte Ferdinand Schmitt nach der Partie und meinte "seine Jungs" mit seine jetzigen Coburger Teamkollegen.

Am Ende hatte es dann aber doch gereicht, und die SG DJK Rimpar II landete auf dem ungeliebten Rang zwölf, der vermutlich ein Abstiegsplatz ist. Doch auch auf Lohrer Seite wurden durch den Kampf um den Klassenerhalt über die Runde hinweg die Nerven strapaziert. "Es wird jedes Jahr enger", erklärte Rückraumspieler Jannik Schmitt angesichts der Tatsache, dass sich seine Mannschaft in der Vorsaison noch am vorletzten Spieltag gerettet hatte. Doch er ergänzte: "Nächste Saison greifen wir wieder an!"

In dieser nächsten Saison werden sich einige Dinge ändern: Mit Maximilian Drude und Bernardo Gomes de Almeida werden zwei Leistungsträger des derzeitigen Teams nicht mehr dabei sein, deren Platz mit Nikola Becejac und Vukasin Popovic zwei Handballer aus Serbien einnehmen sollen. Außerdem bekommt Maximilian Schmitt mit seinem Vorvorgänger Bernd Becker einen zweiten gleichberechtigten Coach zur Seite gestellt. Doch Maximilian Schmitt ist sich sicher, dass diese schwierige Saison einen Lerneffekt bei seinen Handballern gezeitigt hat: "Ich glaube, die Jungs haben in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht."

U. Sommerkorn

Quelle: Main-Post

Statistik zum Spiel HSC 2000 Coburg II - TSV Lohr 32:27 (16:15)

Coburg: Roschlau 1, Hempel (1 Siebenmeter) – Hartung 1, Müller, Graczyk, F. Schmitt 7, Schartl 1, Kessel, Usbeck, Franke 4, Pavlovskyi 1, Brüning-Wolter 1, Rivera, J. Valkovskis 8, Blahodir 4, Malta 4/4.

Lohr: T. Scheiner (1. – 44.), Szabo (44. – 53.), Gowor (53. – 60.) – Diehl, M. Schmitt 1, Röder 2, J. Schmitt 3, Walaszczyk 6, Gerr 2, L. Schmitt 1, Gomes de Almeida 6/2, Drude 5, Zehnter 1.

Schiedsrichter: Pignon/Zinn (Milbertshofen).

Zeitstrafen: 1:3.

Siebenmeter: 6/4 – 2/2.

Zuschauende: 200.

Spielfilm: 4:2 (6.), 7:8 (15.), 11:12 (22.), 14:12 (26.), 14:15 (29.), 16:15 (30.), 17:17 (33.), 19:19 (37.), 21:19 (38.), 25:21 (44.), 26:23 (47.), 29:24 (52.), 30:27 (58.).

Quelle: bhv-online.de

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