MP vom 14.04.24

Frust über ein Unentschieden: Drei-Tore-Führung verspielt 

Zwei Rote Karten und zwei Zeitstrafen sorgen in den Schlussminuten für permanente Unterzahl des Heimteams.

Und für aufgewühlte Emotionen.

Freude darüber, dass der TSV Lohr mit dem 27:27 (14:14)-Unentschieden gegen den HC Erlangen III seinen Vorsprung auf den wahrscheinlichen Abstiegsplatz zwölf in der Handball-Bayernliga auf fünf Punkte ausgebaut hatte, mochte nach dem Schlusspfiff am Samstagabend in der Spessarttorhalle nicht aufkommen. Es herrschte vielmehr Frust bei den Gastgebern. "Wenn du zwei Minuten vor Schluss noch mit drei Toren führst, dann fühlt das wie eine Niederlage an", erklärte Lohrs Abwehrchef Franziskus Gerr.

Manch einer auf der Tribüne hatte in Lars Gruner und Stefan Murrmann die Verantwortlichen für den Lohrer Punktverlust ausgemacht und die beiden Unparteiischen mit nicht druckreifen Worten bedacht. Denn die Referees hatten in den letzten zweieinhalb Minuten der Partie, vor denen die Gastgeber noch mit 26:23 geführt hatten, zwei Rote Karten und zwei Zeitstrafen gegen den TSV Lohr verhängt, was dem Erlanger U-21-Team in Überzahl noch ermöglichte, zum Ausgleich zu kommen. Denn in dieser Phase standen die Gastgeber zumeist mit nur noch drei Feldspielern auf dem Parkett.

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Foto: Yvonne Vogeltanz | Lohrs Kreisläufer Bernardo Gomes de Almeida (beim Wurf) hat sich gegen den Erlanger Jan Wilsdorf durchgesetzt.

Abwehrchef verletzt sich früh in der Partie

Allerdings waren die Entscheidungen für sich gesehen durchaus vertretbar, weil die Gastgeber in dem Bestreben, ihren Vorsprung ins Ziel zu retten, doch sehr deftig zulangten. "Da waren wir wohl nicht clever genug", räumte Franziskus Gerr ein, der sich bereits in der Anfangsphase eine Bänderverletzung zugezogen hatte und sich anschließend mit eher unrundem Gang durch das Spiel quälte.

"Die Schiedsrichterentscheidungen kommentiere ich nicht", sagte Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt, der selbst die Schlusssekunden wegen einer Zeitstrafe auf der Bank hatte verbringen müssen. "Wichtig war, dass wir nicht verloren haben."

Foto: Yvonne Vogeltanz | Der Lohrer Maximilian Drude (am Ball) wird vom Erlanger Lasse Schmid angegangen.

Sein Team hatte in der hektischen Partie zwar keine Glanzleistung gezeigt, aber nach einem Rückstand in der ersten Hälfte gegen die mit zahlreichen Akteuren aus ihrem Jugend-Bundesliga-Team angereisten Erlanger mit großem Einsatz die Partie gedreht. Auffälligste Akteur im TSV-Team waren Rückraumspieler Maximilian Drude, Kreisläufer Bernardo Gomes de Almeida und Torhüter Tom Scheiner, der diesmal gegenüber Routinier Tamas Szabo den Vorzug erhalten hatte. Doch in den turbulenten Schlusssekunden entglitt den Gastgebern das Spiel wieder.

Schwieriges Restprogramm

Gleichwohl hat Maximilian Schmitts Team sein Schicksal bei fünf Punkten Vorsprung auf die SG DJK Rimpar II auf Rang zwölf weiter selbst in der Hand. Allerdings sind die verbleibenden Gegner mit dem VfL Günzburg, der DJK Waldbüttelbrunn und dem HSC Coburg II allesamt Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Und gegen Kontrahenten aus dieser Tabellenregion haben die Lohrer in dieser Saison noch nicht gewonnen. Allerdings ist auch das Programm der Rimparer Konkurrenz mit Duellen gegen die SG Regensburg, den TSV Simbach und der TG Landshut sowie mit dem Nachholspiel gegen den TSV Allach durchaus anspruchsvoll.

U. Sommerkorn

Quelle: Main-Post

Statistik zum Spiel TSV Lohr - HC Erlangen III 27:27 (14:14)

Lohr: T. Scheiner (1. – 43., 45. – 60.), Szabo (43. - 45, 2 Siebenmeter) – Diehl 1, M. Schmitt 3, Horn 1, Röder 3, J. Schmitt 2, Walaszczyk (n. e.), Gerr 1, Rahtz (n. e.), Gomes de Almeida 7/1, Drude 8, Zehnter 1.

Erlangen: Panholzer 1, Meyer (2 Siebenmeter) – Schmid 3, Wilsdorf 1, Vogl 1, Willax 1, Stempel, Genz 10/5, Kauer, Scharnweber 3, Weber, Speck 4, Hübner 3.

Schiedsrichter: Gruner/Murrmann (Marktsteft/Wendelstein).

Zeitstrafen: 6:3.

Rot: Zehnter (58., Foulspiel), Gomes de Almeida (60., Foulspiel, beide Lohr).

Siebenmeter: 3/1 – 5/5.

Zuschauende: 400.

Spielfilm: 1:4 (10.), 5:4 (13.), 5:7 (16.), 10:11 (25.), 11:14 (27.), 15:14 (32.), 19:15 (37.), 22:22 (47.), 25:22 (53.), 26:23 (54.), 26:25 (59.), 27:25 (59.), 27:27 (60.).

Quelle: bhv-online.de

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